Die Stahlindustrie in Duisburg steht vor zahlreichen Herausforderungen und Veränderungen. Mit rund 27.000 Beschäftigten in der Thyssenkrupp-Stahlsparte, davon etwa 13.000 in Duisburg, ist die Region ein zentraler Punkt der deutschen Stahlproduktion. Die Industrie kämpft mit Konjunkturschwäche, hohen Energie- und Rohstoffpreisen und steht vor bedeutenden Entscheidungen bezüglich der Zukunft und Nachhaltigkeit der Produktion. Dieser Artikel beleuchtet die aktuellen Herausforderungen, Zukunftsperspektiven, die Bedeutung von Thyssenkrupp für Duisburg, den historischen Kontext sowie die Rolle der Gewerkschaften und Arbeitnehmervertretungen.
Haupterkenntnisse
- Die Stahlindustrie in Duisburg ist mit einer Beschäftigtenzahl von rund 27.000 ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, der aktuell mit Konjunkturschwäche und hohen Kosten konfrontiert ist.
- Thyssenkrupp plant eine Verselbstständigung seiner Stahlsparte, was bedeutende Veränderungen für die Region und die Beschäftigten mit sich bringen könnte.
- Umweltfreundlichere Produktionsmethoden und Mitarbeiterbeteiligung werden als zentrale Elemente für die Zukunft der Stahlindustrie in Duisburg gesehen.
- Die Rolle der Gewerkschaften, insbesondere der IG Metall, ist entscheidend in der Diskussion um die Sicherung von Arbeitsplätzen und die Entwicklung eines Gesamtkonzepts für die Industrie.
- Zukunftsperspektiven der Stahlindustrie in Duisburg hängen eng mit Innovation, Nachhaltigkeit und der Fähigkeit zusammen, sich an veränderte Marktbedingungen anzupassen.
Die Herausforderungen der Stahlindustrie in Duisburg
Konjunkturschwäche und hohe Kosten
Die Stahlindustrie in Duisburg steht vor erheblichen Herausforderungen, die durch Konjunkturschwäche und hohe Kosten gekennzeichnet sind. Die wirtschaftliche Lage ist besonders prekär, da die Kosten für Rohstoffe und Energie kontinuierlich steigen, während die Nachfrage nach Stahl weltweit schwankt.
Die Konjunkturschwäche zwingt Unternehmen zu schwierigen Entscheidungen, die oft mit dem Abbau von Arbeitsplätzen und der Reduzierung von Produktionskapazitäten einhergehen.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten Kostenfaktoren in der Stahlindustrie:
Kostenfaktor | Beschreibung |
---|---|
Rohstoffe | Hohe Preise für Eisenerz und Kohle |
Energie | Steigende Energiekosten |
Arbeitskosten | Hohe Löhne und Sozialabgaben |
Diese Faktoren führen zu einem Negativzyklus, wie es ihn in der deutschen Stahlindustrie noch nie gab. Die Unternehmen stehen unter enormem Druck, ihre Kosten zu senken und gleichzeitig umweltfreundlichere Produktionsmethoden zu implementieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Bedrohung durch Schließungen und Arbeitsplatzverluste
Die Stahlindustrie in Duisburg steht vor einer ernsten Bedrohung durch mögliche Schließungen und den damit verbundenen Arbeitsplatzverlusten. Mindestens ein Thyssenkrupp-Hochofen in Duisburg und mehrere Walzwerke könnten geschlossen werden, was bis zu 5000 Arbeitsplätze gefährden würde. Diese Informationen stammen aus Berichten, die auf Konzernkreise zurückgehen, obwohl der Stahlkonzern selbst diese Spekulationen zurückweist.
Die Unsicherheit unter den Mitarbeitern ist groß, und die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes wächst.
Die möglichen Auswirkungen einer solchen Entwicklung sind tiefgreifend:
- Verlust von Arbeitsplätzen
- Einbruch der lokalen Wirtschaft
- Negative Auswirkungen auf die soziale Struktur
Die Diskussionen über Neustrukturierungspläne und die Zukunft der betroffenen Werke sind in vollem Gange. Es ist entscheidend, dass alle Beteiligten in den Prozess einbezogen werden, um die bestmöglichen Lösungen zu finden.
Verselbstständigungspläne von Thyssenkrupp
Die Verselbstständigungspläne von Thyssenkrupp Steel sind ein zentraler Punkt in der Neuausrichtung des Unternehmens. Eine grundlegende Neuaufstellung ist das Ziel, um ein selbstständiges Unternehmen zu schaffen, das nicht mehr um finanzielle Unterstützung bei der Konzernmutter bitten muss. Dieser Prozess wird, laut Gabriel, "sicher einige Jahre" in Anspruch nehmen und ist nicht als kurzfristige Maßnahme zu verstehen.
Die Neustrukturierung soll Thyssenkrupp Steel ermöglichen, seine eigenen Investitionen zu verdienen und eine unabhängige Zukunft zu sichern.
Die Herausforderungen sind jedoch groß, und der Weg zur Verselbstständigung ist mit Unsicherheiten behaftet. Die IG Metall hat ihre Forderung nach einem umfassenden, finanziell und strukturell abgesicherten industriellen Konzept unterstrichen. Dieses Konzept soll endlich Klarheit schaffen und das "ständige Hin und Her" beenden.
- Schritte zur Verselbstständigung:
- Erarbeitung eines industriellen Konzepts
- Sicherung der finanziellen und strukturellen Grundlagen
- Schaffung einer unabhängigen Unternehmensstruktur
Die Beteiligung der Mitarbeiter und die Unterstützung durch die Gewerkschaften sind für den Erfolg dieses Vorhabens unerlässlich. Die Zukunft von Thyssenkrupp Steel in Duisburg hängt maßgeblich von der erfolgreichen Umsetzung dieser Pläne ab.
Zukunftsperspektiven und Innovationen
Einführung umweltfreundlicherer Produktionsmethoden
Die Stahlindustrie in Duisburg steht vor der Herausforderung, ihre Produktionsmethoden zu modernisieren und umweltfreundlicher zu gestalten. Die Einführung von grünem Stahl ist ein zentraler Aspekt dieser Bemühungen. Grüner Stahl steht nicht nur für eine umweltfreundliche Produktion, sondern auch für eine innovative und zukunftsfähige Industrie. Die Rolle von grünem Stahl in der Transformation der Stahlindustrie ist daher von entscheidender Bedeutung.
Die Umstellung auf grüne Stahlproduktion erfordert erhebliche Investitionen und Innovationen. Diese Transformation wird durch die Notwendigkeit angetrieben, CO2-Emissionen zu reduzieren und die Energieeffizienz zu verbessern.
Die Herausforderungen bei der Einführung umweltfreundlicherer Produktionsmethoden sind vielfältig. Sie umfassen:
- Die Notwendigkeit, bestehende Produktionsanlagen zu modernisieren
- Die Sicherung der Finanzierung für die Umstellung
- Die Entwicklung und Implementierung neuer Technologien
- Die Anpassung an regulatorische Anforderungen
Die Zukunft und Nachhaltigkeit von grünem Stahl in Duisburg hängt von der erfolgreichen Bewältigung dieser Herausforderungen ab.
Partnerschaften und strategische Allianzen
In der sich ständig wandelnden Landschaft der Stahlindustrie sind Partnerschaften und strategische Allianzen entscheidend für den Erfolg und die Innovation. thyssenkrupp Steel hat dies erkannt und investiert gezielt in Kooperationen, die das Unternehmen auf seinem strategischen Weg unterstützen. Diese Allianzen ermöglichen es, das Produktportfolio konsequent auf Zukunftsmärkte auszurichten und profitable Stahlgüten zu entwickeln.
Durch die Fokussierung auf höherfeste Mehrphasenstähle, Güten mit hoher Oberflächenqualität und Stähle für die Elektromobilität, setzt thyssenkrupp Steel neue Maßstäbe in der Branche.
Die Zusammenarbeit mit Partnern aus verschiedenen Sektoren ermöglicht es, Synergien zu nutzen und gemeinsam innovative Lösungen zu entwickeln. Hierbei spielen auch die Mitarbeiter eine zentrale Rolle, deren Beteiligung und Engagement für den Erfolg dieser Allianzen unerlässlich sind.
Die Rolle der Mitarbeiterbeteiligung
Die Mitarbeiterbeteiligung spielt eine entscheidende Rolle in der Transformation und Zukunftssicherung der Stahlindustrie in Duisburg. Durch die aktive Einbindung der Belegschaft in Entscheidungsprozesse wird nicht nur die Akzeptanz für Veränderungen erhöht, sondern auch innovative Lösungen gefördert.
Die Beteiligung der Beschäftigten an der Gestaltung der Unternehmenszukunft ist ein zentrales Element, um die Herausforderungen der Branche gemeinsam zu meistern.
Die folgende Liste zeigt einige Schlüsselaspekte der Mitarbeiterbeteiligung:
- Förderung des Dialogs zwischen Management und Belegschaft
- Gemeinsame Entwicklung von Strategien zur Zukunftssicherung
- Einbindung in die Planung und Umsetzung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsinitiativen
- Stärkung der Unternehmenskultur und des Zusammenhalts
Die aktive Beteiligung der Mitarbeiter ist nicht nur für die Bewältigung aktueller Herausforderungen wichtig, sondern auch für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft des Unternehmens. Es ist entscheidend, dass alle Ebenen der Belegschaft in diesen Prozess einbezogen werden, um ein umfassendes und tragfähiges Konzept für die Zukunft zu entwickeln.
Die Bedeutung von Thyssenkrupp für Duisburg
Wirtschaftliche Auswirkungen auf die Region
Die Stahlindustrie, insbesondere Thyssenkrupp, spielt eine zentrale Rolle für die Wirtschaft in Duisburg. Die Investitionen in neue Technologien und Anlagen, wie die fast drei Milliarden Euro teure neue Anlage, sind ein deutliches Zeichen für das Engagement des Unternehmens in der Region. Diese Investitionen tragen nicht nur zur Modernisierung der Industrie bei, sondern schaffen auch Arbeitsplätze und fördern das Wirtschaftswachstum.
Die Herausforderung besteht darin, diese Investitionen in eine nachhaltige Zukunft zu lenken, die sowohl ökonomisch als auch ökologisch tragfähig ist.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind vielfältig:
- Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen
- Stärkung der lokalen Wirtschaft
- Anziehung von weiteren Investitionen
- Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit durch Investitionen in umweltfreundlichere Technologien.
Beschäftigungslage und Arbeitsmarkt
Die Beschäftigungslage und der Arbeitsmarkt in Duisburg sind eng mit der Entwicklung der Stahlindustrie verknüpft. Die Sicherung der Arbeitsplätze bei Thyssenkrupp und anderen Unternehmen der Branche ist daher von zentraler Bedeutung. Im März 2020 wurde ein Tarifvertrag mit Beschäftigungsgarantie bis März 2026 ausgehandelt, was ein wichtiger Schritt zur Stabilisierung der Situation war.
Die Herausforderung besteht darin, diese Garantien in einem sich schnell verändernden Marktumfeld zu erfüllen.
Die Stellenangebote in der Region spiegeln die Diversität der erforderlichen Fachkenntnisse wider. Hier eine kurze Übersicht:
- Medizin, Gesundheit & Soziales
- Tech. Entwicklung & Konstruktion
- Consulting & Beratung
- Marketing, PR & Werbung
- Fahrzeugbau & Zulieferer
- IT/TK Softwareentwicklung
- Tech. Management & Projektplanung
- Vertrieb, Verkauf & Handel
- Forschung & Entwicklung
Umwelt- und Nachhaltigkeitsinitiativen
Thyssenkrupp hat in den letzten Jahren verstärkt in Umwelt- und Nachhaltigkeitsinitiativen investiert, um den ökologischen Fußabdruck der Stahlproduktion zu reduzieren. Diese Bemühungen sind ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Industrie.
Die Einführung umweltfreundlicherer Produktionsmethoden und die Investition in erneuerbare Energien stehen im Mittelpunkt dieser Initiativen.
Einige der Schlüsselinitiativen umfassen:
- Die Reduktion von CO2-Emissionen
- Die Nutzung von Wasserstoff als Energiequelle
- Die Wiederverwendung von Produktionsabfällen
- Die Förderung von Energieeffizienz
Diese Maßnahmen tragen nicht nur zum Schutz der Umwelt bei, sondern verbessern auch die Wettbewerbsfähigkeit von Thyssenkrupp auf dem globalen Markt. Die Herausforderung besteht darin, diese nachhaltigen Praktiken weiter zu entwickeln und zu implementieren, während gleichzeitig die Produktionskosten kontrolliert werden.
Historischer Kontext und aktuelle Entwicklungen
Vergleich mit dem Kampf um das Werk Rheinhausen
Die Geschichte des Werks Rheinhausen ist eng mit den aktuellen Herausforderungen der Stahlindustrie in Duisburg verknüpft. Der letzte große Kampf tobte um das Werk Rheinhausen, ein Ereignis, das bis heute in den Köpfen der Menschen präsent ist und als Mahnung für die Zukunft dient.
Die Stahlsparte von Thyssenkrupp steht vor schweren Wochen.
Die Parallelen zwischen damals und heute sind unübersehbar. Beide Male standen Arbeitsplätze auf dem Spiel, und die Angst vor einer Entlassungswelle war groß. Die aktuelle Situation bei Thyssenkrupp könnte als ein Echo der Vergangenheit betrachtet werden, mit ähnlichen Herausforderungen und Ängsten.
- Droht in Duisburg eine Entlassungswelle?
- Werden Hochöfen erkalten?
- Steht Thyssenkrupp vor einer Neustrukturierung?
Aktuelle Neustrukturierungspläne
Die Neustrukturierung der Stahlsparte von Thyssenkrupp steht vor großen Herausforderungen und wird, wie von Steel-Aufsichtsratschef Sigmar Gabriel betont, "sicher einige Jahre" in Anspruch nehmen. Es geht nicht um kurzfristige Lösungen, sondern um eine grundlegende Neuausrichtung, die das Unternehmen unabhängiger von der Konzernmutter machen soll.
Eine zentrale Rolle in den Diskussionen spielen die Vorschläge für eine Neustrukturierung, die bis Mitte April erarbeitet und anschließend in den Gremien beraten werden sollen. Diese Phase ist von großer Unsicherheit geprägt, da Spekulationen über mögliche Schließungen und Arbeitsplatzverluste die Runde machen.
- Vorschläge für Neustrukturierung: Bis Mitte April
- Betroffene Bereiche: Mindestens ein Hochofen in Duisburg, mehrere Walzwerke
- Mögliche Auswirkungen: Bis zu 5000 Arbeitsplätze gefährdet
Die genauen Pläne und deren Auswirkungen sind derzeit noch Gegenstand von Spekulationen. Es wird jedoch deutlich, dass die Neustrukturierung tiefgreifende Veränderungen mit sich bringen wird, die sowohl die Beschäftigten als auch die gesamte Region betreffen.
Die öffentliche und politische Diskussion
Die öffentliche und politische Diskussion um die Zukunft der Stahlindustrie in Duisburg, insbesondere um Thyssenkrupp, ist intensiv und von großer Bedeutung. Die Beteiligung verschiedener Interessengruppen zeigt die Komplexität der Thematik.
Die Rolle des nordrhein-westfälischen Ministeriums ist besonders hervorzuheben, da es aktiv auf Lösungen drängt.
Die Diskussion wird nicht nur auf lokaler Ebene geführt, sondern findet auch auf nationaler Ebene Beachtung. Folgende Punkte stehen im Mittelpunkt:
- Die Sicherung der Arbeitsplätze
- Die Umsetzung umweltfreundlicher Produktionsmethoden
- Die wirtschaftliche Stabilität der Region
Diese Punkte verdeutlichen, dass die Diskussion weit über die Grenzen Duisburgs hinausgeht und zentrale Fragen der deutschen Industriepolitik berührt.
Die Rolle der Gewerkschaften und Arbeitnehmervertretungen
IG Metall und die Forderung nach einem Gesamtkonzept
Die IG Metall hat ihre Forderung nach einem umfassenden und strukturell sowie finanziell abgesicherten Konzept für den Stahlbereich von Thyssenkrupp betont. Die Notwendigkeit eines klaren, industriellen Konzepts wird als entscheidend für die Zukunft des Unternehmens und seiner Mitarbeiter angesehen. Die Gewerkschaft besteht auf einer Verselbstständigung des Stahlbereichs, sofern die Rahmenbedingungen von der Konzernmutter geschaffen werden.
Die ständige Unsicherheit und das Hin und Her in der Unternehmensführung müssen ein Ende haben.
Die IG Metall und der Betriebsrat sind sich einig, dass die Verantwortung nicht allein beim Vorstand und der Mitbestimmung des Stahlbereichs liegen kann. Eine enge Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, einschließlich der Mitbestimmungsgremien, ist für die Entwicklung eines zukunftsfähigen Stahlunternehmens unerlässlich.
- Forderung nach einem Gesamtkonzept
- Verselbstständigung unter bestimmten Bedingungen
- Notwendigkeit der Zusammenarbeit aller Beteiligten
Widerstand gegen Schließungspläne
Der Widerstand gegen die Schließungspläne in Duisburg zeigt die Entschlossenheit der Belegschaft und der lokalen Gemeinschaft, ihre Arbeitsplätze und die lokale Wirtschaft zu verteidigen. Inspiriert durch historische Ereignisse, wie den Kampf um das Werk Rheinhausen, mobilisieren sich die Menschen erneut, um ihre Zukunft zu sichern.
Die Solidarität innerhalb der Belegschaft und mit der lokalen Gemeinschaft ist stärker denn je.
Die Gewerkschaften, insbesondere die IG Metall, spielen eine zentrale Rolle in der Organisation des Widerstands. Sie fordern nicht nur den Erhalt der Arbeitsplätze, sondern auch die Entwicklung eines umfassenden Konzepts für die Zukunft der Stahlindustrie in Duisburg.
- Kampf um das Werk Rheinhausen
- Mobilisierung der Belegschaft
- Forderung nach einem umfassenden Konzept
- Starke Solidarität
Verhandlungen und Mitbestimmung
Die Verhandlungen zwischen der IG Metall, den Betriebsräten und der Unternehmensführung von Thyssenkrupp sind ein zentraler Aspekt der aktuellen Diskussionen in der Stahlindustrie Duisburgs. Ein zukunftsfähiges Stahlunternehmen zu schaffen, in dem auch die kommenden Generationen einen sicheren Arbeitsplatz finden, steht im Mittelpunkt dieser Gespräche.
Die Beteiligung der Beschäftigten an den Entscheidungsprozessen ist ein Schlüssel zum Erfolg.
Die Forderungen und Ziele der Arbeitnehmervertretungen sind vielfältig und umfassen unter anderem:
- Sicherung der Arbeitsplätze
- Entwicklung eines industriellen Konzepts
- Widerstand gegen unverhältnismäßige Sparmaßnahmen
Die Herausforderungen sind groß, doch die Bereitschaft, gemeinsam Lösungen zu finden, ist vorhanden. Die Rolle der Mitbestimmungsgremien und der IG Metall ist dabei unverzichtbar, um die Interessen der Belegschaft wirksam zu vertreten.
Ausblick und Herausforderungen für die Zukunft
Bewältigung der Konjunkturschwäche
Die Bewältigung der Konjunkturschwäche stellt eine der zentralen Herausforderungen für die Stahlindustrie in Duisburg dar. Angesichts der anhaltenden globalen Konjunkturschwäche und geopolitischen Konflikte ist eine strategische Neuausrichtung unumgänglich.
Eine effektive Strategie muss sowohl kurzfristige Maßnahmen zur Kostenreduktion als auch langfristige Investitionen in innovative Technologien umfassen.
Die folgenden Punkte sind entscheidend für die Überwindung der aktuellen Herausforderungen:
- Optimierung der Produktionsprozesse zur Steigerung der Effizienz
- Erschließung neuer Märkte und Diversifizierung des Produktportfolios
- Investition in Forschung und Entwicklung zur Förderung nachhaltiger Produktionsmethoden
Die Umsetzung dieser Maßnahmen erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Regierung und Gewerkschaften, um die Wettbewerbsfähigkeit der Stahlindustrie in Duisburg zu sichern und zukunftsfähig zu machen.
Sicherung der Arbeitsplätze
Die Sicherung der Arbeitsplätze bei Thyssenkrupp in Duisburg steht im Zentrum der aktuellen Diskussionen. Die Bedrohung von bis zu 5000 Arbeitsplätzen durch mögliche Schließungen von Hochöfen und Walzwerken hat sowohl bei den Mitarbeitern als auch in der Öffentlichkeit große Besorgnis ausgelöst. Eine enge Einbindung der Mitarbeiter in die Planungen ist entscheidend, um eine tragfähige Lösung zu finden.
Die Forderung nach einem industriellen Konzept, das sowohl die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens als auch die Sicherheit der Arbeitsplätze gewährleistet, steht im Mittelpunkt.
Die IG Metall und der Betriebsrat spielen eine wichtige Rolle in den Verhandlungen mit dem Management. Sie fordern:
- Ein klares Konzept zur Restrukturierung
- Sicherheit für die Arbeitsplätze
- Eine transparente Kommunikation über geplante Maßnahmen
Diese Punkte sind entscheidend für die Zukunft der Stahlindustrie in Duisburg und die Lebensgrundlage vieler Familien in der Region.
Förderung von Innovation und Nachhaltigkeit
Die Förderung von Innovation und Nachhaltigkeit ist entscheidend für die Zukunft der Stahlindustrie in Duisburg. Durch die Einführung von grünem Stahl und die Nutzung von Subventionen für umweltfreundlichere Produktionsmethoden kann ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Industrie gemacht werden.
Die Transformation der Stahlindustrie erfordert erhebliche Investitionen und eine klare Vision für die Zukunft.
Die jüngsten Pläne zur Errichtung von Elektrolyseuren auf dem Steag-Kraftwerksstandort Duisburg-Walsum durch Iqony, in Partnerschaft mit der EU, zeigen das Potenzial für signifikante Fortschritte. In der ersten Ausbaustufe sollen Wasserstofferzeuger mit einer Kapazität von … errichtet werden. Dies ist ein Beispiel für die Art von Projekten, die die Industrie transformieren und die Wirtschaft der Region stärken könnten.
- Innovative Projekte: Groß-Elektrolyse in Duisburg-Walsum
- Partnerschaften: Iqony und EU
- Ziel: Errichtung von Wasserstofferzeugern
Fazit
Die Stahlindustrie in Duisburg steht vor großen Herausforderungen und Veränderungen. Mit rund 27.000 Beschäftigten, davon etwa 13.000 in Duisburg, ist die Branche ein bedeutender Arbeitgeber in der Region. Die aktuellen Schwierigkeiten wie Konjunkturschwäche, hohe Energie- und Rohstoffpreise sowie der Druck zur Umweltfreundlichkeit zwingen Unternehmen wie Thyssenkrupp zu strategischen Entscheidungen. Die geplante Verselbstständigung der Stahlsparte und die Diskussionen um Partnerschaften zeigen, dass die Branche im Wandel ist. Die Zukunft der Stahlindustrie in Duisburg wird nicht nur von wirtschaftlichen Faktoren, sondern auch von der Fähigkeit zur Anpassung an neue Technologien und Umweltstandards bestimmt. Es ist entscheidend, dass alle Beteiligten – Unternehmen, Beschäftigte und die Politik – zusammenarbeiten, um den Standort zu sichern und weiterzuentwickeln.
Häufig gestellte Fragen
Wie viele Menschen sind in der Stahlsparte von Thyssenkrupp beschäftigt und wie viele davon in Duisburg?
In der Stahlsparte von Thyssenkrupp sind etwa 27.000 Menschen beschäftigt, davon rund 13.000 allein in Duisburg.
Womit kämpft die Stahlsparte derzeit?
Die Stahlsparte kämpft derzeit unter anderem mit der Konjunkturschwäche sowie hohen Energie- und Rohstoffpreisen.
Was plant der Mutterkonzern Thyssenkrupp für die Stahlsparte?
Der Mutterkonzern Thyssenkrupp plant eine Verselbstständigung der Stahlsparte.
Sind Arbeitsplätze in Duisburg durch Schließungen bedroht?
Ja, mindestens ein Thyssenkrupp-Hochofen in Duisburg und mehrere Walzwerke sind von einer Schließung bedroht, wodurch bis zu 5000 Arbeitsplätze gefährdet sein könnten.
Welche umweltfreundlicheren Produktionsmethoden werden in Duisburg eingeführt?
In Duisburg sollen die Hochöfen nach und nach durch umweltfreundlichere Anlagen zur Stahlherstellung, sogenannte Direktreduktionsanlagen, ersetzt werden.
Welche Rolle spielen die Gewerkschaften und Arbeitnehmervertretungen in der aktuellen Situation?
Die Gewerkschaften und Arbeitnehmervertretungen, insbesondere die IG Metall, fordern ein Gesamtkonzept und dringen auf eine Beteiligung der Beschäftigten bei den Zukunftsplänen der Stahlsparte.